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Die Ausbreitung und Migrationsbewegungen von wildlebenden Tierarten und damit der genetische Austausch zwischen unterschiedlichen Metapopulationen ist heutzutage auf sogenannte “Wildökologische Korridore” beschränkt. Speziell die Verwirklichung großer Straßenprojekte und anderer Infrastruktureinrichtungen sowie die vermehrte „Zersiedelung“ haben zu einer verstärkten Fragmentierung und somit zum Verlust an natürlichem Lebensraum und dessen Vernetzung geführt. Vor allem bei der Projektierung von Straßenprojekten und anderen barrierewirksamen Bauaktivitäten (harte Verbauungen von Gewässern, Errichtung von Zäunen zur z.B. Wildtierhaltung, Errichtung von Lärmschutzmauern usw.) wäre es notwendig, die heute noch bestehenden wildökologischen Korridore in ihrer räumlichen Lage und Ausdehnung zu erfassen und somit in die Planung einfließen zu lassen. Ein Ziel dieser Studie war es zu Untersuchen, welche Möglichkeiten und Methoden die Fernerkundung zur Erkennung wichtiger Vernetzungsstrukturen bereitstellt, um die terrestrischen Feldarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Durch die Entwicklung eines Widerstandsmodells konnten bestehenden Migrationsachsen ausgewiesen und der von den Experten vorgeschlagene Standort für die Errichtung einer Grünbrücke untermauert werden. Nach der Ausweisung der noch bestehenden Korridore war einerseits die Entwicklung von Planungsstrategien zur Sicherung und Integration von wildbiologisch relevanten Strukturen in verbindliche Raumordungskonzepte (großräumige Sicherstellung) sowie andererseits die Entwicklung von „landschaftsökologischen Spielregeln“ zur pfleglichen Erhaltung, Nutzung und Entwicklung von lebensraumvernetzenden Strukturen vorrangige Zielsetzungen der vorliegenden Studie.