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Das Potenzial von multitemporalen Copernicus Sentinel-2 Daten wird im Projekt CadasterENV, welches durch das Earth Watch Programm der ESA finanziert wird, untersucht, um das Land Information System Austria (LISA) zu erweitern. Das LISA-Datenmodell wird um etliche Komponenten des INSPIRE-kompatiblen EAGLE-Datenmodells ergänzt. Sentinel-2 stellt für ganz Österreich multitemporale Aufnahmen mit einer räumlichen Auflösung  von 10m und einer zeitlichen Frequenz von 5 Tagen bereit. Aus diesen lassen sich drei unterschiedliche Veränderungstypen ableiten: state changes, cyclic changes and conditional changes. In bisherigen Fernerkundungsanwendungen wurden vorrangig state changes abgeleitet. Zyklische Veränderungen (cyclic changes), die beispielsweise durch Managementmaßnahmen (Fruchtfolge im Ackerbau, Anzahl der Mähschnitte im Grünland) bewirkt werden, können erst durch diese multitemporalen Bilddaten erfaßt werden. Veränderungen des Zustandes von Ökosystemen, sind nur über längere Zeiträume (mehrere Jahre) erfaßbar (conditional changes). Detaillierte in-situ Daten werden durch Feldbegehungen in naturschutzfachlich wertvollen Gebieten (Trockenrasen, Moore, temporäre Wasserflächen etc.) erfasst um die Datenanalyse auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen zu ermöglichen. Die Ergebnisse des Projektes werden zur Verbesserung der LISA-Produkte eingesetzt und zeigen das Potenzial der kombinierten Nutzung von nationalen Geodateninfrastrukturen (Orthofoto, ALS-Daten) und Copernicus Weltraumkomponenten.